„Wie Zukunft geht, wissen wir natürlich auch nicht“ meinte Chefredakteurin Gabriele Fischer in ihrer Einführung zur ersten brand eins Konferenz am 22. Mai in Hamburg, und das überraschte wohl keinen der 300 Entscheider aus unterschiedlichsten…
„Wie Zukunft geht, wissen wir natürlich auch nicht“ meinte Chefredakteurin Gabriele Fischer in ihrer Einführung zur ersten brand eins Konferenz am 22. Mai in Hamburg, und das überraschte wohl keinen der 300 Entscheider aus unterschiedlichsten Branchen, die an dieser Konferenz teilnahmen. Da war der Untertitel der Konferenz „Und was machen wir morgen?“ schon wesentlich näher an der Realität.
Im Mittelpunkt standen drei Impulsvorträge, gefolgt von Paneldiskussionen mit innovativen Praktikern zum jeweiligen Thema. Hier eine kleine Kostprobe aus der Fülle an vorausschauenden Statements in Stichworten.
Zach Klein, erfolgreicher innovativer Jungunternehmer der Generation Y aus dem Silicon Valley, erschuf unter anderem das Videoportal „Vimeo“. Er steht für eine kommende „Era of Play“. Business sei besser, wenn es als Spiel (im guten bzw. besten Sinne) aufgefasst wird und nicht primär als Mittel zur persönlichen Karriereplanung. Die Zukunft in 5-10 Jahren sieht er unter anderem so:
• 65% der heutigen Kids werden in der Zukunft eine Arbeit haben, die es heute noch gar nicht gibt.
• Karriereplanung wie wir sie kennen, wird damit obsolet.
• „Not being afraid to be a beginner“ wird eine Schlüsselkompetenz sein.
• Das „first expert level“ wird in sehr vielen Feldern schon bald durch Big Data abgedeckt sein.
• Bildung wird für alle Kinder an jedem Platz der Welt verfügbar sein.
• Offline und Online werden sich immer stärker verknüpfen, virtuelle Teams werden normal sein.
Die Essentials seines Vortrags wurden parallel mitgezeichnet und sahen so aus:
Prof. Dr. Ortwin Renn, leitet das Zentrum für Interdisziplinäre Risiko- und Innovationsforschung (ZIRIUS) an der Universität Stuttgart. Er präsentierte eine komprimierte Evolutionsgeschichte, die von den fünf zentralen Revolutionsschritten seit der Steinzeit über die Fortschritte der Technologie bis hin zu den drei großen Zukunftsrisiken führte. Folgende Entwicklungen sieht er voraus:
• Es kommt zu einer Dematerialisierung von Dienstleistungen und z.T. auch von Produkten
• Materielle Leistungen werden durch Informationen ersetzt
• Die Kultur der partiellen Optimierung (Credo der BWL) ist am Ende: Optimierung einzelner Bereiche auf Kosten anderer Bereiche, Optimierung bis zum Kollaps etc.
• Vernetzung und Integration der Vernetzung führen zur Wirtschaft 4.0, d.h.: Integration von Dienstleistungen, Produktionsverfahren und Kommunikation mit Verbrauchern und Institutionen
Stefan Sagmeister, weltbekannter Designer aus New York, sprach zum Abschluss über Kreativität und Neues Denken und darüber, wie Organisationen offen und beweglich bleiben. Er verblüffte und erheiterte mit den Erkenntnissen aus seiner Glücksforschung, die sich in Stichworten an dieser Stelle nicht adäquat zusammenfassen lassen. Wer sich dafür interessiert, sehe sich lieber seinen Vortrag auf TED an.